Raisa aus dem Dorf Myсhajlo-Kozjubynske in der Oblast Tschernihiw hat sich freiwillig für andere Dorfbewohner eingesetzt und die Besetzer trotz deren Morddrohungen nicht ins Haus gelassen
Raisa Iwaniwna kam zur Arbeit in das Krankenhaus von Tschernihiw, wo sie als Krankenschwester in der Abteilung für Infektionskrankheiten arbeitet. Sie kam mit dem Fahrrad dorthin und sagte, dass sie trotz allem dem Krankenhauspersonal helfen müsse, das sich dort Tag und Nacht aufhält. Mit Tränen in den Augen erinnert sich die Ukrainerin an den Monat, in dem ihr Heimatdorf besetzt war: Kolonnen feindlicher Fahrzeuge rückten aus Belarus an, Eindringlinge zerstörten Häuser und bedrohten die Zivilbevölkerung. Die Frau selbst bekam die Munition aus den Waffen des russischen Militärs zu spüren, das ihr in die Beine schoss und ihr mit der Hinrichtung drohte.
Frau Raisa verließ weder ihr Haus noch ließ sie Feinde herein, wenn diese in ihren Keller gehen wollten. Wenn es im Dorf kein Brot oder andere Lebensmittel gab, backte sie zusammen mit den anderen Frauen Brot, machte Pfannkuchen und kochte Kartoffeln. Außerdem schenkte sie freiwillig Milch aus, um ihre Mitbewohner zu ernähren. Und trotz all der Schrecken, die sie erlebt hat, ist die Frau überzeugt, dass die Ukraine ein tapferes und friedliches Volk ist, das keine Befreier“ braucht.