16/09/2022
447 Tote

In der Stadt Isjum wurde nach der russischen Besetzung ein Massengrab gefunden

Foto von Serhii Nuzhnenko / RadioSvoboda.org (RFE/RL)

Die Stadt Isjum in der Region Charkiw war seit Anfang April besetzt. Fünf Monate später wurde sie im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive befreit: Am 10. September verließen die russischen Truppen Isjum, und am 14. September wurde die ukrainische Flagge offiziell über der Stadt gehisst.

Bald darauf kamen in der Region viele schreckliche Geschichten der russischen Besatzung ans Licht, ebenso wie nach der Befreiung von Butscha im April, sowie anderen Gebieten in der Nähe von Kyjiw.

In Isjum wurde ein Massengrab mit mehr als 440 Leichen gefunden.

Als die Exhumierung am 16. September begann, war die Zahl der getöteten Ukrainer noch unklar. Es gab ein Grab mit 17 Verschütteten. „Viele Leichen sind noch nicht identifiziert worden. Die Todesursachen werden also im Laufe der Ermittlungen festgestellt“, sagte Serhiy Bolvinov, Leiter der Ermittlungsabteilung der Nationalen Polizei in der Region Charkiw.

Am 23. September wurde die Exhumierung eines Massengrabes abgeschlossen. Es wurden 447 Leichen aus den Gräbern genommen. Darunter 215 Frauen, 194 Männer, 11 Leichen, deren Geschlecht noch nicht festgestellt werden konnte, 5 Kinder und 22 Militärangehörige.

Bei 99 % der exhumierten Opfer gibt es Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Einige Menschen wurden erschossen, andere starben durch Artilleriebeschuss oder Luftangriffe. Isjum hatte unter den meisten Raketenangriffen zu leiden – über 500 Raketen trafen die Stadt und legten sie in Trümmer. Mindestens 30 Leichen weisen Spuren von Folter auf.

Gebrochene Arme.
Gefesselte Hände.
Seil um den Hals.
Amputierte Genitalien.
Getötete Familien.
Getötete Kinder.

Die meisten Gräber haben ein Kreuz mit nur einer einzigen Nummer. Foto: Hromadske


Sowohl in Isjum als auch in Kupjansk in der Region Charkiw wurden grauenhafte Folterkammern gefunden. Russische Kriegsverbrecher folterten dort sogar Teenager und ausländische Studenten. Jetzt sind sie dank der ukrainischen Streitkräfte gerettet.

Nach der Befreiung von über 388 Siedlungen in der Region soll die Welt die Wahrheit über die während der Besatzung von Russland begangenen Kriegsverbrechen erfahren.

Diese Gräueltaten sind nichts anderes als Genozid. Russland soll für alles, was es als terroristischer Staat begangen hat, zur Rechenschaft gezogen werden.

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